LU 03 Blatterberg Malters
- Gemeinde
- Malters (LU)
- Ort
- Blatterberg
- Zentrumskoordinaten
- 2660608 / 1209894
- Höhe
- 670 m
- Höhenstufe
- Buchenwälder der untermontanen Stufe
- Naturgefahren
- Rutschungen, Erosion, Murgänge NaiS 1
- Stichworte Massnahmen
- Verjüngung mit Löchern
Kontakt
- Fabian Stofer, Fachbearbeiter Schutzwald
- fabian.stofer@lu.ch
- Cécile Müller
- cecile.mueller@lu.ch
Zusammenfassung
- Einrichtungsdatum
- 02.07.2010
- Status
- aktiv
- Wirkungsanalyse
- 03.07.2019
- Massnahmen
- 30.04.2019: Räumung Altbestand
- 31.12.2016: Räumung Altbestand
- Gründe / Fragestellungen bei Einrichtung
Wenige Kilometer westlich von Luzern erstrecken sich die Ost-West verlaufenden Hügelzüge von ‚Sonneberg’ und ‚Blatterberg’. Getrennt werden die zwei in einer Linie verlaufenden Sandstein-Erhebungen beim Renggloch durch den Renggbach, welcher weite Teile des Pilatusgebietes oberhalb von ...
- Methoden Beobachtung bei Einrichtung
Vollkluppierung
- Anpassungen Fragestellungen und Beobachtungssetting
Zusammengefasst beziehen sich die Fragen auf folgende Themenbereiche (die Fragen sind auf dem Tabellenblatt...
Zentrale Erkenntnisse
Verjüngung / Öffnungsgrösse: Im Seitenlicht der Seillinie 2016/17 (vom Rand der WF) scheint sich genügend Anwuchs einzustellen. Die Wirkung der ca. 3 Aren grossen Öffnungen auf Ansamung und Aufwuchs wird sehr positiv beurteilt. Die Öffnungen wurden mit dem Eingriff 2019 geschaffen.
Bestandesstabilität: In den letzten Jahren gab es immer wieder Windwürfe; auch Burglind hat Schäden verursacht (ca. 20 Bäume auf WF).
Der Eingriff 2019 konzentrierte sich nicht auf Kleinkollektive sondern auf bestehende Verjüngungsansätze. Der Abstand zwischen den Öffnungen ist relativ gering. Es besteht das Risiko, dass die verbleibenden Bestände zw. den Öffnungen geschwächt wurden. Der Eingriff 2019 zeigt, dass es möglich ist, in rel. vorratsreichen Beständen einzugreifen und das Holz liegen zu lassen.
Seilschlag 2016/17 auf Rippe gegen Ränggloch (ausserh. der WF) hat den urspr. Absichten - Kleinkollektive zu fördern - besser entsprochen.
Weisstanne / Wild: Ein Weiserzaun wurde eingerichtet, es konnten darin allerdings noch keine Ta beobachtet werden. Die Ta war in den letzten Jahren nicht mehr die stabile Baumart, für die man sie gehalten hat. Es gab einige bisher nicht oder nur selten beobachtete Ausfälle (Windwürfe, Absterben).
Bestandesbeschreibung 02.07.2010
Bestandesbeschreibung 11.06.2011
Bestandesbeschreibung 12.04.2012
Bestandesbeschreibung 12.06.2013
Bestandesbeschreibung 17.03.2014
Bestandesbeschreibung 09.11.2016
Bestandesbeschreibung 31.12.2016
Bestandesbeschreibung 30.06.2017
Bestandesbeschreibung 30.04.2019
Bestandesbeschreibung 03.07.2019
Bestandesbeschreibung 11.09.2020
Bestandesbeschreibung 07.10.2021
Bestandesbeschreibung 21.08.2023
Bestandesentwicklung
Chronologie
02.07.2010: Einrichtung
Gründe für und Fragestellungen
Wenige Kilometer westlich von Luzern erstrecken sich die Ost-West verlaufenden Hügelzüge von ‚Sonneberg’ und ‚Blatterberg’. Getrennt werden die zwei in einer Linie verlaufenden Sandstein-Erhebungen beim Renggloch durch den Renggbach, welcher weite Teile des Pilatusgebietes oberhalb von Malters entwässert (Übersichtsplan, Geologische Karte). Die geologischen, klimatischen und somit allgemein die standörtlichen Verhältnisse des ‚Sonnebergs’ und des Blatterbergs sind sehr ähnlich (Pflanzensoziologische Karte). Die Nordhänge beider Hügel sind als Schutzwald für unterliegende Strasse, Stromleitung und Einzelhöfe vor Rutsch/Murgang-Prozessen ausgeschieden (Zieltypenkarte).
Während dem Sturm ‚Lothar’ im Dezember 1999 wurden am Sonneberg weite Teile des Waldes, vor allem jene Bestände mit vielen alten und schweren Bäumen, geworfen. Die fehlende Bodenbedeckung und die durch die Wurzelstöcke aufgerissene Bodenoberfläche führten in den folgenden Jahren zu vermehrten Rutschungen.
Die Ausgangssituation am Blatterberg ist ähnlich wie am Sonneberg vor dem Sturmereignis. In weiten Teilen stehen viele schwere Buchen und Verjüngungsansätze sind spärlich. Im oberen Bereich des Blatterbergs, wo 1999 ebenfalls grössere Sturmschäden zu verzeichnen waren, verjüngen sich die Bestände nur sehr schlecht. Untersuchungen zum Wildeinfluss wurden 2010 in Angriff genommen. Erste Ergebnisse zeigen, dass der Wildverbiss für sämtliche Baumarten hoch ist und vor allem bei der Tanne in jüngerer Zeit zugenommen hat (erster Zwischenbericht: Rüegg, D. 2010, Verjüngungskontrolle im Kanton Luzern Ergebnisse: Stichproben in Indikatorflächen).
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach dem geeigneten Vorgehen zur rechtzeitigen Verjüngung der Bestände am Blatterberg. Für die Holzernte ist eine neue Erschliessung in Erarbeitung. Eine grobe Planung sieht vor, im östlichsten Teil des Blatterbergs mit ersten Seillinien zu beginnen. Um die Erfahrungen bei diesem Eingriff zu dokumentieren, wurde die Weiserfläche in diesem Bereich eingerichtet (Detailplan sowie diverse Karten).
An den Nordhängen von Sonne- und Blatterberg dominiert der Typische Waldhirsen-Buchenwald (8a), teilweise im Mosaik mit dem Typischen Waldhirsen-Buchenwald, Ausbildung mit Waldziest (8aS). Die Weiserfläche liegt dementsprechend überwiegend in der Waldgesellschaft 8a. Wie oben beschrieben ist der gesamte Hang rutschgefährdet. Es handelt sich dabei um flachgründige Rutschungen, so auch auf der Weiserfläche. Gemäss Einteilung des Kantons Luzern ergibt sich damit die für die gesamte Weiserfläche der Zieltyp 21b.
Methoden Beobachtung
Vollkluppierung
Vollkluppierung
Situationsskizzen
Fotostandorte
11.06.2011: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahmen
12.04.2012: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahmen, angrenzend an W-Fläche kleiner / keine Auswirkung auf W-Fläche
12.06.2013: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahmen
17.03.2014: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahmen
09.11.2016: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahmen
31.12.2016: Massnahme: Räumung Altbestand
- Massnahmentypen
- Räumung Altbestand
Zielsetzung Massnahme
Holzschlag mittels Seillinie auf Hangkante gegen Ränggloch
Beobachtungen
Holzschlag mittels Seillinie
30.06.2017: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahme
30.04.2019: Massnahme: Räumung Altbestand
- Massnahmentypen
- Räumung Altbestand
Zielsetzung Massnahme
Verjüngung
Beobachtungen
Holzschlag ausgerichtet auf Verjüngungs-Ansätze
Insgesamt wurden 10 Lücken à ca. 3 Aren geöffnet (4 davon innerhalb der Weiserfläche)
Holz liegen gelassen
Anzeichnungsprotokolle
Pläne/Karten/Skizzen
Holzentnahme
156 Tfm liegen lassen
- Eingriffsfläche
- 30 a
- Aufwand
- 38 Fr./m3
03.07.2019: Wirkungsanalyse
Beobachtungen
Wirkungsanalyse grösstenteils erfüllt. Eingriff entsprach leider nicht der Vorgabe der Erstaufnahme.
Beantwortung der Fragen:
Öffnungsgrösse:
Beurteilung der Wirkung der Öffnungen auf Ansamung und Aufwuchs noch zu früh. Die Öffnungen wurden mit dem Eingriff 2019 geschaffen. Im Seitenlicht der Seillinie 2016/17 (vom Rand der WF) scheint sich genügend Anwuchs einzustellen;
Bestandesstabilität: In den letzten Jahren gab es immer wieder Windwürfe; auch Burglind hat Schäden verursacht (ca. 20 Bäume auf WF).
Eingriff 2019 war nicht auf Kleinkollektive sondern Verjüngungsansätze ausgerichtet sondern auf bestehende Verjüngungsansätze. Öffnungsgrösse ist i.O., Abstand zwischen den Öffnungen gering. Es besteht das Risiko, dass die verbleibenden Bestände zw. den Öffnungen geschwächt wurden. Holzschlag mit Holz liegen lassen wäre für die urspr. Absicht der Förderung der Kleinkollektive ideal gewesen.
Seilschlag 2016/17 auf Rippe gegen Ränggloch (ausserh. der WF) hat den urspr.Absichten besser entsprochen. Bei guten Bestandesstrukturen und entsprechender Lage der Seillinie lassen sich Kleinkollektive fördern.
Konkurrenzvegetation, Wildverbiss: Konkurrenzvegetation liegt zw. 1/3 und 1/5 (zw. Minimal und ideal). Weitere Rückschlüsse wird die Öffnung unterhalb dem neuen FS 5 geben.
Wild: Resultate der Verbisskontrollen (Indikatorflächen) heranziehen; Weiserzaun wurde eingerichtet, es konnten darin allerdings noch keine Ta beobachtet werden.
Erkenntnisse
1) Mit dem Seil-Eingriff wurde versucht, im Sinne der WF-Fragestellungen Kleinkollektive und stabile grosse Bäume zu fördern.
2) Der Eingriff 2019 auf der Fläche selbere konzentrierte sich auf bestehende Verjüngungsansätze. Die Zukunft wird zeigen, ob dadurch der Restbestand destabilisiert wurde und ob es weitere Ausfälle gibt.
3) Eingriff 2019 entsprach leider nicht der Absicht bei der Einrichtung (siehe Form 1 unten). Anst. Förderung von KLeinkollektiven im Hauptbestand förderung v. Verj. Ansätzen
4) Die Ta war in den letzten Jahren nicht mehr die stabile Baumart, für die man sie gehalten hat. Es gab einige bisher nicht oder nur selten beobachtete Ausfälle (Windwürfe, Absterben).
5) Der Eingriff 2019 zeigt, dass es möglich ist, in rel. vorratsreichen Beständen einzugreifen und das Holz liegen zu lassen.
6) Auch für diese Fläche lohnt es sich, einen etwas grösseren Aufwand zu betreiben und sie weiter zu verfolgen.
nächste WirkA: 2025
Leitfragen
Verjüngung: Öffnungsgrösse
Grösse der Öffnungen für Ansamung und Aufwuchs? (Hinweis auf Form 2; < 4a)
Bestandesstabilität: Öffnungsgrösse, Kleinkollektive
Bestand mit grossen, schweren Bäumen: Windwurfgefahr?
Maximale Öffnungsgrössen ohne starke Schwächung des verbleibenden Bestandes?
Genügend stabile Kleinkollektive und Einzelbäume vorhanden? Können diese bei einer Holzerei mit dem Seilkran ausreichend berücksichtigt werden?
Verjüngung: Konkurrenzvegetation, Wildverbiss:
* Rolle der Konkurrenzvegetation?
* Welchen Einfluss hat das Wild (Reh, Gams, Hirsch)?
* Überleben Ta-Keimlinge in einem Kontrollzaun? (Vers.fl. 1)
Weiteres Vorgehen
1) Vollkluppierung mit Log Buch (war für Herbst 2019 vorgesehen Hic / Chr. Geiser)
2) Resultate der Verbisskontrolle Blatterberg in Unterlagen ergänzen.
3) Situationsskizze nachführen (Kontrollzaun; FS 5, Eingriffsöffnungen)
4) Fläche regelmässig beurteilen. Es ist mit weiteren Veränderungen zu rechnen.
Anpassungen Fragestellungen und Beobachtungssetting?
Zusammengefasst beziehen sich die Fragen auf folgende Themenbereiche (die Fragen sind auf dem Tabellenblatt Form 2 Rück von wf03_Nais LU_Form2_WirkA_190307 festgehalten):
1) Wie verhält sich der Restbestand zwischen und im Randbereich der neuen Öffnungen? Bleibt er stabil oder gibt es weitere Ausfälle? Ursache für Ausfälle: Wind oder Käfer oder beides?
2) Was geschieht mit der Ta? Gibt es weitere Ausfälle?
3) Setzt sich die Ansamung gegen die Konkurrenzvegetation durch? Wie verhält es sich dabe mit Ta-An- und Ta-Aufwuchs?
4) Verjüngung im Weiserzaun: Wie ist die weitere Entwicklung?
5) Wie entwickelt sich die vorhandene Ansamung im Seitenlicht (FS 5)?
6) Wie verhalten sich die geringelten Bu (FS 5)?
7) FS 5: Entwicklung der Verjüngung in der Fläche mit viel Licht und Liegendholz im Vergleich zum angrenzenden überschirmten Bereich (Seitenlicht).
Formulare
Fotostandorte
11.09.2020: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahmen, Vollkluppierung, zusätzlich FS 6 eingerichtet
Fotostandorte
Vollkluppierung
07.10.2021: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahmen
21.08.2023: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahmen
Dokumentation
Fotostandorte
Störungsereignisse
Fotos
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Kommentare
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